Sicherer Nachrichten-Versand

DE-Mail

DE-Mail ist eine von der Bundesrepublik Deutschland entworfene Technik zum sicheren Versand von elektronischen Nachrichten, welcher seit 2011 verfügbar ist. Damit soll dem Bürger die Möglichkeit gegeben werden, einfach mit den Behörden zu kommunizieren und idealerweise einzelne Behördengänge einzusparen. Dazu bietet die DE-Mail die sichere Identifizierung jedes Teilnehmers (z.B. mit Hilfe des neuen Personalausweis, aber auch mit Video-Identverfahren oder Identverfahren vor Ort, je nach Anbieter) und den verschlüsselten Versand. Es ist sichergestellt, das jeder Teilnehmer diesen Identifizierungsprozess durchlaufen hat, seien es Privatpersonen, seien es Unternehmen oder Behörden. Leider wird DE-Mail nicht im wünschenswerten Maße genutzt. So sind viele Kommunen mit ihren Behörden nicht angebunden, und auch das Petitionsverfahren für den Bundestag nutzt nicht die DE-Mail-Technologie, weder für die Identität eines Antragstellers noch für den Versand der Nachrichten.

E-Mail mit PGP-Verschlüsselung und Signatur

Eine Möglichkeit für einen sicheren Versand ist die E-Mail mit PGP-Verschlüsselung. Um diese Durchzuführen, muss aber sowohl ein privater Schlüssel erstellt werden als auch ein öffentlicher Schlüssel. Letzteren wird von den Personen benötigt, die die verschlüsselten Nachrichten lesen können sollen. Wenn verschiedene Personen ihre jeweiligen Schlüssel generiert haben, müssen diese alle ihre öffentlichen Schlüssel miteinander tauschen. Dieser initiale Prozess hat einen gewissen Aufwand. Hat man aber erstmal einige Schlüssel installiert, dann funktioniert dies zuverlässig und einfach. Aber damit ist noch die Identität des Absenders (und auch Empfängers) nicht geklärt. Um dies zu erreichen, gibt es so genannte digitale Signaturen.  Dies wird durch eine Identifizierung bei einer öffentlichen Zertifizierungsstelle erreicht, wobei speziell die höchste (und sicherste) Klasse nicht kostenlos ist.

E-Post

Die Deutsche Post AG hat schon in 2010 den E-Postbrief eingerichtet. Mit diesem war ein sicherer Versand möglich, der speziell beim elektronischen Versand auch sicherstellte, dass die teilnehmenden Anwender sicher und qualifiziert identifiziert waren. Ferner war es über den E-Postbrief möglich, elektronisch den Brief zu erfassen und diesen dann postalisch (also in ausgedruckter Form) zustellen zu lassen. Das hatte von Anfang an den Vorteil, alle Adressen in Deutschland erreichen zu können, sowohl klassisch über den normalen Brief als auch elektronisch. In den ersten Jahren hatte die Deutsche Post AG diesen Dienst schön ausgebaut, so gab es ein Adressbuch, die Möglichkeit E-Mail einzubinden, Fax-Versand, E-Postident für einfache Identverfahren, die Möglichkeit auch als Privatperson Briefe z.B. aus Word heraus über einen Druckertreiber zu versenden, die Möglichkeit auch als Privatpersonen Briefe elektronisch an identifizierte Empfänger zu versenden....  Leider sind alle diese hier (Stand Anfang 2020) genannten Funktionen nicht mehr vorhanden, sie wurden von der Deutschen Post AG gewissermaßen wegrationalisiert. Und wer früher mal elektronische Briefe ohne irgendeinen Anhang verschickt hat, kann diese auch nicht archivieren. Es können nur Anhänge archiviert werden, und dies auch nur einzeln. Wer also 200 Briefe mit pdf-Anhängen hat, darf diese dann alle auch schön einzeln abspeichern. Man kann diese Briefe natürlich auch im E-Post-Portal belassen, aber das bedeutet auch, dass man nie kündigen kann - auch eine Form der Kundenbindung. Bemerkenswert, gerade wenn man bedenkt, dass die Deutsche Post AG zu Beginn den E-Postbrief mit den Worten "vertraulich", "verbindlich" und "verlässlich" beworben hat.
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